Woyzeck – Theaterbesuch mit Jahrgang 12

Im ersten Halbjahr der 12. Klasse beschäftigen sich alle Schülerinnen und Schüler im Land Brandenburg ausführlich mit Georg Büchners Drama „Woyzeck“. Der aus Hessen stammende Mediziner und Schriftsteller wurde 1813 geboren und verstarb mit nur 23 Jahren an Typhus. In seinem Fragment „Woyzeck“ verknüpft er medizinische Erkenntnisse und gesellschaftliche Weltanschauungen, die uns auch heute noch vor hochaktuelle Fragen stellen, wie beispielsweise: Ist der Mensch aus sich heraus schlecht oder machen vielmehr die Umstände, die zwingende Gesellschaft ihn schlecht?

Quelle: ubs Schwedt

„Wir waren sehr froh, dass sich uns am 08. Februar 2023 die Möglichkeit bot, eine Inszenierung der Uckermärkischen Bühnen Schwedt im Kleist Forum in Frankfurt (Oder) mit unserer 12. Jahrgangsstufe besuchen zu können“, berichtet Deutschlehrerin Christine Mohr. Diese modere Aufführung stellt den Soldaten Woyzeck als einen unter einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidenden Menschen dar und aktualisiert und verschärft die im Drama angesprochenen Konstellationen. So erscheint es nachvollziehbar und dennoch erschütternd, dass sich das zivile Leben für den aus einem Krieg zurückgekehrten Woyzeck  zunehmend als unerträglich erweist und der Weg aus dieser Ausweglosigkeit in eine Eskalation der Gewalt führt.
Nach der Aufführung bot sich die Gelegenheit, sowohl Regisseur Tilo Esche als auch den Hauptdarsteller Bernhard Schnepf zu einem sehr intensiven und offenen Nachgespräch im informellen Rahmen zu treffen. Für die Schülerinnen und Schüler war es besonders interessant, mehr über die Entstehungsgeschichte dieser außergewöhnlichen Inszenierung zu erfahren, die auch durch den Einsatz von Video und Musik beeindruckt. Das Begleitheft zur Inszenierung liefert darüber hinaus anregende Texte zur weiteren Beschäftigung mit Themen wie PTBS, „Mann sein“ im 21. Jahrhundert, Femizide und der Frage, wie die Menschen in Frieden miteinander leben können. (Christine Mohr, Deutschlehrerin DE 12 GK/red)

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