Harmonisches Miteinander
Unsere Konfliktlotsen
Seit Beginn des Schuljahres 2010/2011 sind Konfliktlotsen in unserer Schule aktiv. Die Konfliktlotsen werden von der Schülerschaft und dem Lehrerkollegium angefragt, um Streitigkeiten, die im Laufe der Schulzeit entstehen, auf friedliche Weise zu lösen. Ziel unserer Schule ist es, mit Hilfe von Mediation allen Schulbeteiligten die Möglichkeit zu bieten, mit ihren Interessen gehört zu werden und sich auf allen Ebenen fair auseinanderzusetzen.
Die Ausbildung zum Konfliktlotsen wird ca. alle zwei Jahre durch unsere Schulsozialpädagogen Frau Moser und Herrn Balzer durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler lernen Methoden der konstruktiven Konfliktlösung kennen, um anschließend eine Mediation selbstständig leiten zu können. Dazu gehören die Kommunikationstechniken „Aktives Zuhören“ und „Spiegeln“ sowie das wertschätzende Hinterfragen mit „Türöffnern“ statt mit „Straßensperren“. Durch Rollenspiele werden die verschiedenen Phasen der Mediation erprobt und vertieft.
Auch nach der Ausbildung finden regelmäßig Treffen der Konfliktlotsen statt. Hier werden aktuelle Fälle besprochen, Schwierigkeiten aus der Praxis reflektiert und organisatorische Dinge geklärt.
Im Schuljahr 2021/2022 wurden in der Grundschule 7 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 4 und 5 ausgebildet und am Gymnasium 10 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 8 und 9. Wir freuen uns sehr, mit so vielen motivierten Konfliktlotsen in das neue Schuljahr starten zu können.
(Judith Moser und Knut Balzer)
Umgang mit Gewalt lernen – wir sind Fairplayer
Fairplayer ist ein von Forschern an der Freien Universität Berlin (Fachbereich Psychologie) entwickeltes Programm, dass die Heranwachsenden zur Übernahme von Verantwortung und Zivilcourage ermutigen soll. Ganz allgemein geht es um den erweiterten Erwerb von sozialen Kompetenzen. Unter dem Motto „hinsehen, eingreifen und helfen“ lernen die Siebtklässler im Methodenunterricht verschiedene Formen von Gewalt zu erkennen und einzuschätzen. In zahlreichen Rollenspielen üben die Jugendlichen Perspektivenwechsel, zeigen Empathie und erarbeiten gezielte Handlungsstrategien. Auf spielerische Art werden sie kompetenter im Umgang miteinander. Der moralisch belehrende Erwachsenen-Zeigefinger hat in diesen Unterrichtsstunden keinen Platz.
Schule ohne Rassismus
Im Jahr 2008 wurde die Schulgemeinschaft des Evangelischen Johanniter-Gymnasiums in einer geheimen Abstimmung befragt, ob sie bereit ist, sich aktiv gegen Diskriminierungen einzusetzen. Über 70 Prozent der Befragten bejahten diese Frage: Der Grundstein für den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ war gelegt.
Der Titel ist aber keine Auszeichnung für zurückliegende Projekte. Er ist auch kein Garantieschein, der behauptet, an dieser Schule gäbe es keine Diskriminierung. Dies anzunehmen wäre schon deshalb unwahr, weil es keine einzige Schule gibt, an der niemals Diskriminierung stattfindet.
Die Bezeichnung unserer Schule als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zeigt an, dass sich viele Menschen an dieser Schule aktiv gegen Ungleichwertigkeitsdenken und Diskriminierungen jeder Art einsetzen. Wir wollen, dass an den Johanniter- Schulen ein offenes Schulklima gelebt wird, in dem sich alle wohlfühlen können und dürfen, so wie sie sind.
Um dieses Ziel zu erreichen, trifft sich mindestens wöchentlich eine Projektgruppe in der VAS-Zeit. Hier ist Raum zum Diskutieren, Reflektieren und Informieren. Ebenfalls werden verschiedene Workshops und Aktionen geplant und durchführt.
Das Projekt wird unterstützt und begleitet von unserer Schulsozialpädagogin Judith Moser.