Evangelische Johanniter-Schulen Wriezen

Partnerschulen

Schulpartnerschaften und Schüleraustausch sind für alle Beteiligten sowohl aus pädagogischer als auch aus schulpolitischer Sicht eine wichtige Bereicherung des Schullebens. Sie motivieren zum Lernen, machen den Unterricht interessanter und können im Zusammenspiel mit anderen Faktoren zur Identitätsstiftung junger Menschen, zur Bereicherung ihres Lebensalltags, zur Ausprägung von Werten und Toleranz beitragen.

Das Evangelische Johanniter-Gymnasium Wriezen ist bestrebt, ein Netz von solchen Partnerschaften mit Schulen im In- und Ausland aufzubauen. Dies bietet die Möglichkeit, über den „Tellerrand“ hinauszuschauen und durch den Kontakt mit „dem Fremden“ Vorbehalte und festgefügte Ansichten aufzuweichen. Gerade für eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ liegt hierin eine besondere Motivation.

Deutsch-Japanischer Freundschaftspreis überreicht

Im Rahmen einer Feierstunde überreichte der japanische Botschafter Dr. Takahiro Shinyo am 1. Dezember dem Schulleiter des Evangelischen Johanniter-Gymnasiums Wriezen, Michael Tiedje, den Deutsch-Japanischen Freundschaftspreis der Robert Bosch Stiftung. Der Diplomat hob in seiner Berliner Residenz den Einsatz des Ausgezeichneten hervor: „Ihr Engagement trägt in großem Maß zur Entwicklung der freundschaftlichen Verbindung zwischen unseren Ländern bei. Dafür möchte ich Ihnen als Botschafter von Japan meinen aufrichtigen Respekt aussprechen.“ Shinyo würdigt mit der Auszeichnung die Schulpartnerschaft zwischen dem Wriezener Gymnasium und der Hachioji High School vor den Toren Tokios. Außerdem bedankt er sich damit für die Spendenaktion, die das Johanniter-Gymnasium nach den katastrophalen Ereignissen in Japan zusammen mit der Stadt Wriezen initiiert hatte. „Auch wenn diese Katastrophe ein ausgesprochen trauriges Ereignis ist, haben sich die Bande zwischen Japan und Deutschland dadurch doch gefestigt. Nach den vielen Jahren, die ich nun schon in Deutschland verbracht habe, spüre ich jetzt, dass die Bande zwischen den Menschen in unseren beiden Ländern niemals fester waren als heute. Das ist ein Beleg dafür, dass unsere Beziehungen auf breiter Basis, insbesondere auf Bürgerebene, zur Entfaltung gebracht worden sind“, so der Botschafter in seiner sehr persönlichen Einschätzung.

Der Kontakt zwischen dem Johanniter-Gymnasium und der japanischen High School soll auch in Zukunft gepflegt werden. Dies wurde am Rande der Feierstunde als Beleg dafür gewertet, dass die herzlichen Beziehungen zwischen der Oderbruchstadt und Hachioji, dem Geburtsort des Wriezener Ehrenbürgers Dr. Nobutsugu Koyenuma, Bestand haben werden. Botschafter Shinyo rief Michael Tiedje abschließend dazu auf, im Einsatz für die deutsch-japanische Freundschaft nicht nachzulassen: „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns weiterhin zur Seite stehen und wie bisher eine maßgebliche Rolle bei der Förderung unserer Beziehungen spielen könnten.“

Kooperation mit Partnerschule in Japan am 14. Oktober 2009 unterzeichnet

Am 14. Oktober 2009 unterzeichneten die Schulleiter der Hachioji High School und des Evangelischen Johanniter-Gymnasiums Wriezen, Sato und Tiedje, einen Vertrag, der die Partnerschaft der beiden Gymnasien regelt. Die Vereinbarung sieht regelmäßige kurzzeitige Austausche von Schülergruppen und auch von einzelnen Schülerinnen und Schülern für einen längeren Zeitraum vor.
Die Vertragsunterzeichnung erfolgte am Rande des ersten Besuchs einer Delegation des Evangelischen Johanniter-Gymnasiums Wriezen in Japan vom 10. bis 20. Oktober 2009.

Bildungskooperation mit japanischer Grundschule gestartet

Die Grundschule der Evangelischen Johanniter-Schulen Wriezen hat bereits Anfang Juli 2022 eine Bildungskooperation mit der Japanischen Grundschule Dai-san in Hachioji, der Partnerstadt der Stadt Wriezen, gestartet. Der Vertrag zu dieser Kooperation wurde von den beiden Schulleitungen, Annette Hollitzer-Bennör in Wriezen und Daihoin Kiyotaka in Hachioji, unterzeichnet. Die Idee dieser Kooperation ist es, Bildungsprojekte zwischen den beiden Grundschulen durchzuführen, um das gemeinsame Lernen und die Entwicklung der interkulturellen Kompetenz der Schüler zu fördern.
Das erste Projekt ist eine Präsentation der Schulen in Form eines 6-minütigen Videos in englischer Sprache. Lehrerin Joanna Malczewska, die in der 6. Klasse Englisch unterrichtet, arbeitet seit Beginn des Schuljahres 2022/2023 mit ihren Schülern bereits daran. „Wir freuen uns schon riesig auf weitere Projekte“, so die einhellige Meinung von Kollegium und Schülerschaft der Grundschule.

Gymnasiasten spielen am polnischen Partner-Gymnasium Theater

Am 18. Oktober 2013 fuhren ein paar Schüler des Wriezener Johanniter-Gymnasiums nach Kostrzyn an das polnische Partner-Gymnasium, um dort Theater zu spielen.

Hier ein Bericht aus der Feder von Henriette Baarsch (Klasse 8b): “ In Polen angekommen, wurden wir herzlich mit Kuchen, Obst und Tee begrüßt. Als nächstes lernten sich alle bei Aufwärmspielen besser kennen und konnten dabei auch ein wenig die andere (Fremd-) Sprache lernen. Nach einer ausgiebigen Pause und einem leckeren Mittagessen wurde ein Stück eingeprobt; das wohl bekannteste Märchen von Hans Christian Andersen „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“. Alle hatten viel Spaß dabei. Die Schüler wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die das Stück, jedoch jeder für sich, spielten. Es wurden in jedem Team drei Mädchen ausgewählt, die jeweils die drei Vorstellungen des kleinen Mädchens darstellten. Die übrigen spielten weitere, dazu erfundene Szenen und Passanten. 
Am Ende des Tages gab es noch ein paar Andenken von den polnischen für die deutschen Schüler. Alle fanden diesen Tag einfach unvergesslich.“

Gemeinsamer deutsch-polnischer Museumsbesuch

Antike Skulpturen, über 2000 Jahre altes Spielzeug, Friseurkunst der alten Griechen – das und vieles mehr konnte eine deutsch-polnische Schülergruppe am 19. April 2012 im Alten Museum Berlin besichtigen. Die Schüler stammten aus dem Evangelischen Johanniter-Gymnasium Wriezen und aus dessen Partnerschule, dem Gymnasium in Kostrzyn. Spannend an dem gemeinsamen Museumsbesuch war neben den zahlreichen Exponaten das Kennenlernen zwischen deutschen und polnischen Schülern.
Hierzu diente die Aufgabe, in binationalen Gruppen ein frei gewähltes Kunstwerk des Museums den Mitschülern vorzustellen. Die erste Hürde bestand darin, sich mit dem Partnerschüler aus dem Nachbarland auf ein Kunstwerk zu einigen. Dann ging es darum herauszufinden, worum es sich bei dem ausgewählten Stück handelt. Spaßig wurde es schließlich bei der Präsentation der Kenntnisse: Die einzelnen Gruppen hatten wirklich Einzigartiges ausgewählt. Die Wriezener Zehnklässlerin Maxi Voigt hatte beispielsweise mit ihrer polnischen Partnerin Anuschka ein antikes Jo-Jo entdeckt, über dessen Herstellung und Verwendung sie gekonnt vor der Glasvitrine Auskunft gab. Anschließend informierte Anuschka die Gruppe auf Polnisch über das wunderbare Fundstück.

Nach einem kurzen Brunch im Lustgarten vor dem Museum gingen die Jugendlichen bei strahlendem Sonnenschein in das gegenüberliegende Gebäude, den Berliner Dom. Hier stand zunächst die Besichtigung der Gruft auf dem Programm. Kunstvoll dekorierte und auch ganz schlichte Sarkophage preußischer Herrscher konnten bestaunt werden. Anschließend erklommen die Schüler die zahlreichen Stufen hinauf zur Aussichtsplattform. Von dort oben hatte man einen großartigen Blick über die Mitte der deutschen Hauptstadt. Auch für manchen einheimischen Jugendlichen war dies eine neue Perspektive auf Berlin.
Vor der Abreise in die Heimatorte verabschiedeten sich die Gymnasiasten herzlich voneinander und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, sich bald wieder zu treffen. Die gemeinsame Exkursion wurde dankenswerterweise ermöglicht durch Mittel des Lokalen Aktionsplans Märkisch-Oderland.

Auf dem Weg zur Partnerschule

Internationale Begegnungen können im Oderbruch sehr leicht erlebt werden. Unser Nachbarland Polen liegt vergleichsweise nahe, und groß ist das Interesse auf polnischer Seite, in Kontakt mit Deutschland zu kommen. Das Gymnasium im polnischen Küstrin hat bereits seit einiger Zeit gute Kontakte zum Evangelischen Johanniter-Gymnasium Wriezen. Im Sommer verbrachten Schüler von hüben und drüben gemeinsam eine Woche beim Paddeln auf der Oder. Die dort geschlossenen Freundschaften wurden nun wieder aufgefrischt: Auf Einladung der Kostrzyner Schulleiterin besuchte am 10.12.2010 eine zehnköpfige Wriezener Delegation von Schülern aus der 8. Jahrgangsstufe die Bildungsstätte gleich hinter dem Grenzfluss.
Dort fand eine bunt gestaltete Weihnachtsfeier mit Vorführungen und Versteigerung statt, an der die deutschen Gäste großes Gefallen fanden. Nach der herzlichen Begrüßung waren die Schüler vom Johanniter-Gymnasium schnell integriert. Sie verlebten einen abwechslungsreichen Nachmittag im Kreise ihrer polnischen Bekannten. Schulleiter Tiedje hatte sich bereits Mitte November mit der Direktorin in Kostrzyn getroffen, um weitere gemeinsame Begegnungen und Aktivitäten zu verabreden. Die vorweihnachtliche Fahrt der Wriezener Schülergruppe wurde aus Mitteln des Lokalen Aktionsplans Märkisch-Oderland finanziert.

Laura – Unsere Gastschülerin aus Kolumbien

Ein Hauch von Kolumbien – Austauschschülerin ein Jahr zu Gast
In meiner Familie in Golzow wohnt zur Zeit eine 15-jährige Kolumbianerin. Sie heißt Laura Bahamón Jiménez und wird bis Mai 2011 hier leben. Wir gehen zusammen in die 10. Klasse in Wriezen zur Schule. Das Evangelische Johanniter-Gymnasium hat sie herzlich als Gast aufgenommen.
Als wir uns in der Familie gerade mit dem Thema Austauschjahr beschäftigten, fiel uns prompt eine Anzeige einer Jugendaustauschorganisation ins Auge: „Gasteltern gesucht“. Daraufhin ließen wir uns, nur mal zum Spaß, Informationen zuschicken. Nachdem wir bevorzugte Länder, Alter, Geschlecht angegeben und mehrere Gespräche geführt hatten, wurden uns von Profile von möglichen Austauschschülern geschickt. Weil wir auf ein anpassungsfähiges Mädchen anderer Kultur aus waren und Lauras Profil problemlos und sehr sympathisch aussah, entschieden wir uns für sie.
Die nächsten Schritte kamen dann von ganz allein. Nach ihrer Vorbereitungswoche in Hamburg holten wir sie am 9. August vom Hauptbahnhof Berlin ab. In der letzten Ferienwoche fuhren wir mit ihr nach Seelow, Frankfurt, Berlin und natürlich Wriezen.

Laura bemüht sich sehr, die deutsche Sprache zu lernen, denn das war der Grund dafür, hierher zu kommen. In Cali (ihrer Heimat) geht sie auf eine deutsche Schule, wo sie regelmäßig Deutschunterricht erhält. Besonders wundert sie sich über den hastigen deutschen Lebensstil. In Kolumbien ist es nicht sehr verbreitet, sich zu beeilen. Dort geht man alles sehr viel entspannter an. Ebenfalls merkwürdig findet sie die Süßspeisen, wie Milchreis zum Mittag. Auch Eier isst man nur morgens oder abends, Brot und Butter gibt es bei ihnen auch nicht oft.
Im kommenden Jahr werden wir noch oft kochen, ins Kino gehen und Eis essen, denn das macht sie sehr gern. Sie sagt, dass es ihr hier sehr gut gefällt, und dass Deutsche sehr freundlich und nett sind. Später möchte sie gern wieder mit ihrer Familie nach Deutschland kommen.
Johanna Schönfelder, Klasse 10 a