Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und Krakau
Nur eine von den vielen wiederkehrenden Veranstaltungen im Jahr der Evangelischen Johanniter-Schulen vereint sowohl Schrecken als auch Schönes: Die Gedenkstättenfahrt der 12. Jahrgangsstufe nach Auschwitz und Krakau.
Vom 16. bis zum 21.10.2022 war es erneut soweit. 36 Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs und den Grundkursen Geschichte machten sich zusammen mit vier Lehrkräften auf den Weg in das Nachbarland Polen. Die Unterkunft in einem Drei Sterne Hotel in dem heutigen Oświęcim ließ keine Wünsche offen. Folglich konnten wir uns nach informativen Schülerstadtführungen am folgenden Tag dem Unbegreiflichen stellen und das ehemalige Stammlager Auschwitz I besuchen. Zwar hatten wir bereits im Unterricht die Vernichtung der Juden intensiv behandelt, doch kann man nicht genügend vorbereitet werdet auf die Eindrücke vor Ort. Dieses Gefühl vertiefte sich am folgenden Tag als wir durch das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz Birkenau liefen. Die pure Größe der Anlage ließ einen schaudern und fassungslos werden anhand der Geschehnisse, die uns unsere Führungen erzählten. Bereits vor Ort und im Anschluss zeigten sich Fragen und Gesprächsbedarf der Jugendlichen. Wie wichtig der Austausch und das Erinnern an diese Zeit ist, beweist ein Zitat des Holocaust Überlebenden Primo Levi.
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen.“
Am Mittwoch brachen wir auf, um nach Krakau zu fahren und dort ein Hotel zu beziehen. Der Gegensatz zu den Erlebnissen in Oświęcim könnte nicht größer sein. Zwar begaben wir uns auch hier auf die Suche nach den Spuren jüdischen Lebens, indem wir eine Synagoge besuchten, einen jüdischen Friedhof, das ehemalige Ghetto, die damalige Emaillefabrik von Oskar Schindler und vieles mehr. Und auch hier begegnete uns stets der Tod und das Grauen, das damals gewütet hatte. Doch zeigte sich die Altstadt von Krakau als wunderschönes Kleinod, das uns verzauberte und in seinen Bann zog. Insbesondere das pulsierende Leben auf den Straßen faszinierte neben dem Reichtum an Sehenswürdigkeiten. Erschöpft aber reich an vielen unzähligen Erfahrungen ging es Freitag nach dem Frühstück schließlich zurück nach Wriezen. Die einhellige Meinung im Kurs ist, dass diese Fahrt nicht umsonst zu den Höhepunkten im Schülerleben zählt. (berichtet von Christian Grünwald, Geschichts-Lehrer)