„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – das sozialdiakonische Praktikum der 8. Klassen
So sagte es Erich Kästner einst und Gutes tun wollten auch unsere 8.-Klässler im diesjährigen sozial-diakonischen Praktikum. Bereits seit dem Februar besuchten alle Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs ältere oder hilfsbedürftige Menschen in ihrer Nachbarschaft, um im Haushalt und Garten zu helfen, gemeinsam zu backen oder zu spielen, eben Gesellschaft zu leisten und sich nützlich zu machen.“
Auf den ersten Blick waren nicht alle Schülerinnen und Schüler wirklich begeistert von dem Auftrag zum Praktikum: Das Praktikum sei „eher als zusätzliche Belastung in der schon so anstrengenden Schulwoche“, sagte der eine. Die andere hatte vielleicht einigen Respekt vor der Aufgabe und Bedenken, es gebe „ältere Leute, die manchmal etwas launisch sind, das bereitete […] ein mulmiges Gefühl.“
Über die drei Monate des Praktikums machten die Jugendlichen aber doch mehrheitlich positive Erfahrungen, da wurde nicht nur Kuchen gebacken und gegessen, da wurde auch eine Hollywood-Schaukel wieder flott gemacht oder der Spaß am Rasenmähertraktorfahren entdeckt, Walzer getanzt, Schloss und Park in Neuhardenberg erkundet und und und: „Durch unsere Treffen, hatte ich natürlich auch weniger Zeit für andere Dinge, wie zum Beispiel für meinen Computer oder das Handy. Aber das war nicht schlimm, sondern im Gegenteil. Es ist viel schöner mit Menschen, die man mag, ins Gespräch zu kommen und ihnen auch zu helfen. Dadurch hat man auch selber ein gutes Gefühl und freut sich daran.“
Nicht selten schrieben die Schülerinnen und Schüler in ihren Portfolios zum Praktikum: „Es hat viel Spaß gemacht.“ oder sogar: „Ich finde, ein sozial-diakonisches Praktikum ist sehr sinnvoll für die 8ten Klassen, weil man dadurch lernt, wie es ist anderen hilfebedürftigen Menschen zu helfen. Es hilft uns auch zu erkennen, wer wir sind und den Blick auf mehr als das eigene Leben zu lenken.“
Was vielen Schülerinnen und Schülern im Praktikum wichtig war, ich habe es in ihren Portfolios immer wieder gelesen, das sind die Geschichten, die sie von den alten gehört haben, Geschichten voller Lebenserfahrung, schöne Erinnerungen z.B. an den Hochzeitsumzug im Dorf nach 60 glücklichen Ehejahren, aber auch schwere Lebensgeschichten von Flucht und Entbehrung. Die Zeit für Geschichten und Gespräche haben ganz sicher die Jungen und die Alten in diesem Praktikum gleichermaßen zu schätzen gewusst: „Ich mochte an dem Praktikum, dass ich mit ihr so viel reden konnte.“
„Ich habe viel Neues dazu gelernt“, resümierte eine Schülerin und ein anderer Schüler formulierte in seinem Portfolio eine wirklich tiefsinnige Erkenntnis: „Was ich gestern an dem Handy gespielt habe, weiß ich in einem Monat oder vielleicht sogar schon in einer Woche nicht mehr, aber an Erlebnisse mit lieben Menschen, oder an Momente in denen man jemandem helfen konnte, daran erinnert man sich auch nach vielen Monaten oder Jahren noch.“(Deutsch-Lehrerin Marlen Wahren und Auszüge aus den Portfolios von Marie, Emma, Leandra, Elijah, Leon, Artur, Tamino, Vitus und Rudi)