Zu Besuch: Rüdiger von Fritsch – ehemaliger deutscher Botschafter in Moskau (a.D.)

Die Welt verstehen lernen und sich in ihr zu orientieren – das ist unser Auftrag als Schule. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hatten die Evangelischen Johanniter-Schulen Wriezen den ehemaligen deutschen Botschafter in Moskau (2014-2019) und Osteuropaexperten, Rüdiger von Fritsch, zur Diskussion über die aktuellen Kriegsgeschehnisse in der Ukraine geladen.

Fachkundig und schülerorientiert erläuterte er, wie es aus seiner Sicht zu diesem Krieg gekommen ist, welche politischen und gesellschaftlichen Veränderungen damit verbunden sind und wie die Welt sich geopolitisch in Zukunft reformieren könnte. Näher betrachtet wurde hierbei besonders die Rolle der deutschen und internationalen Diplomatie in einer globalisierten Welt. In zwei langen Gesprächsrunden wurden die Sachverhalte und die Geschichte der EU, der Sowjetunion bzw. Russlands und der Ukraine konkret beleuchtet, sowie die vielfältigen Schülerfragen ausführlich beantwortet. Deutlich wurde, dass es in Konflikten dieser Größenordnung für alle Beteiligten keine einfachen Lösungen, sondern nur komplex miteinander verbundene Wege aus der Krise geben kann – und verlässliche Prognosen über die Zukunft eines Krieges nur bedingt möglich sind. Hilfreich waren dabei die vielen persönlichen Erfahrungsberichte und Beispiele aus der langjährigen Arbeit des Gastes als Diplomat in verschiedenen osteuropäischen Ländern, anhand derer die Schülerinnen und Schüler auch die menschliche Seite der Politik erfassen konnten.  (Frank Hampel / red)

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