Let’s talk about Migration! Yes, at school! / Gäste aus dem In- und Ausland zur dritten WRIMUN
Bereits zum dritten Mal veranstalteten die Evangelischen Johanniter-Schulen Wriezen die WriMUN. WriMUN? Hinter der etwas kryptischen Abkürzung verbirgt sich „Wriezener Model of United Nations“. Eine Konferenz von Jugendlichen zu aktuellen politischen Themen, welche die Vereinten Nationen modellhaft abbildet – und bei der ausschließlich in Englisch gesprochen wird.

Anzug, Hemd, Krawatte, alles vorbereitet. Wie trage ich das alles eigentlich? Ist meine Krawatte auch richtig gebunden? Big Day today! Meine opening speech ist bereit, meine Resolution ebenso. Das waren doch die zwei Aufgaben, die ich vorbereiten sollte. Habe ich ausreichend geübt? Wie war es nochmal?
‘‘Honorable Chair, distinguished delegates, we have gathered today…‘‘ Bei der Anmeldung zur Konferenz bekomme ich noch ein Schild mit meinem Namen, dem Namen des Landes, das ich repräsentiere und dem Logo der UN, einen Pin mit der Länderfahne, und es kann losgehen. Wie schön ist der Konferenzraum dekoriert! Bin ich genug vorbereitet? Was heißt genug vorbereitet? Das Thema ist doch so komplex, dass man sich nie genug vorbereitet fühlen kann! Körpersprache und Blickkontakt beim Sprechen, das ist wichtig. Genau wie ich vor dem Spiegel geübt habe. Ufff, das wird stressig. Herr Naruszewicz meinte, es kommen über 30 Schüler und Schülerinnen aus Gymnasien in Polen. Alles wahrscheinlich Englisch- und Politikexperten! Die Delegierten halt! Vor über 60 von solchen klugen Köpfen und dazu noch etwa sieben oder acht Lehrern zu sprechen. Überstehe ich das? Spreche ich alle Wörter auf Englisch richtig? Atmen! Vergiss nicht zu atmen! Und nicht zu schnell sprechen, haben ja die Lehrer gesagt. Mit Selbstsicherheit betonen. Man will jetzt doch einen guten Eindruck schaffen, bevor wir mit der offenen Debatte anfangen und dann in das Lobbying und Koalitionenformen übergehen. Eigentlich ist alles vorbereitet – wenigstens die zwei wichtigsten Punkte. Der Rest wird sich von allein klären.
Vor zwei Jahren war das der Klimawandel, letztes Jahr KI und jetzt Migration. Natürlich! Immer ein sehr aktuelles Thema. Alle in Europa reden nur davon! Die Erwachsenen haben es nicht erfolgreich geschafft mit dem Thema umzugehen und jetzt sollen wir die Rollen der Vertreter der vielen Nationen übernehmen und eine Wunderlösung anbieten? Wie kriege ich das hin?
Solche und ähnliche Gefühle und Gedanken konnten am 17. Februar 2025 die Delegierten der Johanniter-Schulen und die dreiunddreißig Gäste aus fünf verschiedenen polnischen Schulen aus Gorzów Wlkp., Kostrzyn nad Odrą und eine Delegation aus dem Gymnasium Bad Freienwalde bei der dritten WriMUN-Konferenz erleben. Das Thema: Migration. Wie können wir diese richtig regulieren? Wie beeinflusst die Migration unsere Sicherheit, unsere Ökonomie und unsere Menschlichkeit? Balancing border control, economy and humanity: Creating a framework for immigration policy in the globalized world with numerous military conflicts.
Finanziell unterstützt wurde die Konferenz durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk und die Carl-Hans Graf von Hardenberg-Stiftung.
‚,Unsere Konferenz wird in jeder Hinsicht und jedes Jahr immer besser!‘‘, resümiert Kornel Naruszewicz, der gemeinsam mit den Lehrern Piotrek Karoń, Joanna Malczewska und der Fremdsprachenassistentin aus Oxford, Zosia Fijol, die Konferenz vorbereitet hatte.
Ein großer Dank geht auch an die Tontechniker, die sich nicht nur um die Konferenztechnik sehr gut gekümmert haben, sondern auch fleißig beim Dekorieren und Arrangieren des Raumes geholfen haben. (Kornel Naruszewicz, Fachrichtungsleiter Fremdsprachen)

