Zauberwort „KI“: Macht Künstliche Intelligenz den Unterricht besser? 

Ab dem zweiten Halbjahr der 9. Klasse – so sieht es unser Schulkonzept vor – sollen die Schülerinnen und Schüler in den verschiedenen Fächern vermehrt den fachspezifischen Umgang mit den digitalen Geräten und Anwendungen erlernen und Chancen und Probleme der Digitalisierung reflektieren. Sie bringen dafür ihre eigenen Laptops oder Tablets mit, „bring your one device“, heißt es im Digitalisierungskonzept der Johanniter-Schulen, und müssen nun nicht mehr – wie noch in der 7. und 8. Klasse – die schuleigenen Geräte ausborgen.

Vor- und Nachteile von KI wurden in der Klasse beispielsweise mittels Placemate-Technik diskutiert.

Die Einführung der Nutzung der eigenen Geräte nahm sich der Deutschunterricht zum Anlass, um einmal die Vor- und Nachteile der Nutzung von KI im Unterricht zu bedenken. Die Schülerinnen und Schüler probierten es zunächst aus und schrieben einen Argumentationsaufsatz zum Thema „Macht KI die Schule besser?“. Die Aufsatzentwürfe wurden dann von einer KI gelesen und alle Schülerinnen und Schüler bekamen sofort ein Feedback zu ihrem Text mit Verbesserungsvorschlägen für die Überarbeitung: Dafür hätte die Deutschlehrerin sonst mehrere Stunden gebraucht. In der nächsten Stunde beschäftigte sich die 9a dann mit der Frage, wie die Schule wohl in 50 Jahren aussehen würde: Würde es noch menschliche Lehrerinnen geben? Wie sähe wohl der Schulalltag aus? In den Texten und Gesprächen zum Thema KI im Unterricht zeigte sich, dass die Jugendlichen die technischen Möglichkeiten durchaus zu schätzen wissen und neugierig darauf sind, KI-Anwendungen auszuprobieren. Allerdings sehen sie auch die Gefahr, dass manche Schülerinnen oder Schüler es sich aus Bequemlichkeit zu leicht machen könnten. Die Schulaufgaben einfach von der KI erledigen zu lassen, ohne selbst wirklich nachzudenken, klingt schon verlockend. Dass man sich dadurch vor allem selbst die Chance nimmt, etwas zu lernen, war für die allermeisten aber auch offensichtlich.

Worin sich alle einig waren, ist, dass sie den zukünftigen Schülerinnen und Schüler wünschen, dass diese auch von menschlichen Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden. Die Lehrerin gegen einen Computer einzutauschen ist für sie keine Option. Und so werden auch im kommenden Halbjahr die Bücher, Hefter und Stifte nicht aus dem Klassenzimmer verschwinden, die Jugendlichen werden weiterhin gedruckte Text lesen und mit der Hand schreiben, darüber hinaus werden sie aber auch Texte tippen, digitale Messungen vornehmen, mithilfe digitaler Anwendungen Mathematikprobleme lösen und und und … (Marlen Wahren, Klassenlehrerin der Klasse 9A)

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