Mit Blindenstock und Rollstuhl durch Wriezen / Rollstuhlprojekt der 9. Klassen

Die Neuntklässler der Evangelischen Johanniter-Schulen Wriezen haben sich am 2. Mai 2023 auf dem Weg gemacht, um herauszufinden, welche Herausforderungen Menschen mit Behinderung täglich meistern müssen. Jede Bordsteinkante und jedes Schlagloch im Gehweg können zum nicht überwindbaren Problem werden. Im öffentlichen Raum kommen auch blinde und schwergehörige Personen im Alltag in Schwierigkeiten.

Genau dies war auch Ziel dieses Projektes: Menschen ohne Behinderungen die Erfordernisse der Gestaltung der Lebenswelt für Menschen mit körperlichen Defiziten nahezubringen. Holger Kranz, Inklusionspädagoge der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des inklusiven Sports erklärte den Schülerinnen und Schülern, worauf sie achten sollten, wenn sie mit dem Rollstuhl fahren oder mit verbundenen Augen und Blindenstock durch Wriezen gehen. Einige Male drohten sie an den Bordsteinkanten zu kippen, zum Beispiel bei dem ehemaligen Markt in der Heinrich-Lehmpuhl-Straße. Des Weiteren konnten sie mit den Rollstühlen Basketball spielen.

Als die Neuntklässler wieder auf dem Schulhof ankamen, waren auch die Kooperationspartner der Schule, Frau Marion Brunnert von der Selbsthilfe-Kontaktstelle in Bad Freienwalde und Holger Kranz vor Ort. Am Ende des Projektes wurde es gemeinsam ausgewertet, Kranz lobte die Schülerinnen und Schülern: „Ihr habt super mitgemacht!“

Die Schülergruppen berichteten von ihren Begegnungen in Wriezen. Viele Rampen an öffentlichen Gebäuden wären viel zu steil. Sie würden es begrüßen, wenn sich die Politik mehr um Barrierefreiheit bemüht. Das funktioniert aber nur mit einer konkreten Umsetzung, so Holger Kranz. (Stefanie Beuster, Klassen-Lehrerin 9B)

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